Die Mitbegründerin der Letzten Generation, Martha Krumpeck, wurde am Montag nach 42 Tagen Ersatzhaft aus dem Polizeianhaltezentrum in der Rossauer Lände in Wien entlassen. Krumpeck hatte sich mit Superkleber auf die Straße geklebt und den Verkehr blockiert. Daraufhin wurde sie festgenommen. Laut Letzter Generation hätte sie bereits nach vier Tagen wieder freigelassen werden sollen, doch die Haft verlängerte sich. Auch während ihrer Zeit hinter Gittern gab Krumpeck Interviews und versprach, sich nach der Haft wieder festzukleben.

„Sechs-Sechs-Prinzip“

In der Ersatzhaft sieht sie eine Art der neuen Protestform - das „Sechs-Sechs-Prinzip“.  „Sechs Wochen Haft, dann sechs Monate Freiheit, das ist die maximale Sanktion, die sie mir geben können. Und es macht mir reichlich wenig“, sagt sie in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung und fordert auch andere Mitglieder der Letzten Generation dazu auf, es ihr gleichzutun. Denn laut Gesetz muss Krumpeck nach sechs Wochen Ersatzhaft sechs Monate auf freiem Fuß bleiben, bevor sie erneut eine Ersatzhaft wegen etwaiger offener Verwaltungsstrafen antreten könnte, so sieht es das Verwaltungsrecht vor.

Auch die Klimaaktivistin Anja Windl war im September in der JVA München-Stadelheim untergebracht. 14 Tage war sie dort in Präventivhaft mit 29 anderen Mitgliedern der „Letzten Generation“. Windl lebte in einer Einzelzelle. Sie wurde am 30. August wegen einer Blockade in München festgenommen.

Krumpeck wolle nun aber zumindest fürs Erste eine Pause vom Festkleben einlegen. Sie will erst einmal ankommen und die Zeit mit ihren Liebsten nachholen.