Ein 35-Jähriger, der sieben Raubüberfälle in der Steiermark und im Burgenland begangen haben soll, ist am Mittwoch am Landesgericht Eisenstadt nicht rechtskräftig zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der Steirer hatte von vergangenem März bis August meistens in Tankstellen, aber auch in Trafiken und in einem Wettbüro mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole Bargeld gefordert. Er zeigte sich vor Gericht umfassend geständig.
Bei den sieben Überfällen ist es einmal beim Versuch geblieben – das Video des gescheiterten Raubes in einer Trafik im Grazer Bezirk Mariatrost, bei dem sich die Mitarbeiter weigerten, ihm kurz vor Geschäftsschluss Geld zu geben, ging viral. Das führte letztlich auch zur Festnahme des Mannes, der für die Überfälle eine Spielzeugpistole schwarz lackiert hat, um sie möglichst echt aussehen zu lassen.
Finanzielle Probleme
Als Motiv gab der 35-Jährige finanzielle Probleme an. Die bevorstehende Scheidung habe ihn belastet, er habe Spiel- und Wettschulden gehabt und begonnen, Drogen zu konsumieren. „Ich bin einfach total abgerutscht“, sagte er vor Gericht. „Das, was ich gemacht habe, ist nicht zu entschuldigen.“
Neben den Überfällen wurde der Angeklagte auch wegen schwerer Nötigung verurteilt. Um zu verhindern, dass sie die Polizei ruft, habe er einmal einer Frau das Handy weggenommen und es in den Kanal geworfen, sagte er. Außerdem soll der Mann seine Partnerin durch einen Stoß verletzt haben.
Zum Urteil gab der 35-Jährige ebenso wie die Staatsanwaltschaft Eisenstadt keine Erklärung ab, wodurch es noch nicht rechtskräftig ist. Er muss Schadenersatz an das Wettbüro sowie Schmerzengeld an mehrere Mitarbeiterinnen, die er bei den Überfällen bedroht hat, zahlen.