Die höchste Corona-Welle in Österreich seit Beginn der Abwasseranalysen dürfte ihre Spitze überschritten haben. „Die ersten Signale zeigen deutlich, dass es beginnt runterzugehen und das in mehreren Kläranlagen übers ganze Land“, sagte der Molekularbiologe Ulrich Elling im Ö1-“Mittagsjournal“ am Donnerstag. „Es ist vielleicht noch ein bissl Verunsicherung in den Daten durch die Schneeschmelze, aber insgesamt siehts klar danach aus, dass wir die Spitze überschritten haben.“
Unsicherheiten sind noch im Spiel
In den Analysen werde die Menge an Virus mit der Gesamtmenge an Abwasser gegengerechnet und das sei durch die Schneeschmelze „sehr verdünnt“, was aber eingerechnet wird. Eine weitere Unsicherheit ist der Anstieg der Omikron-Untervariante JN.1. Diese könnte die Welle noch in die Länge ziehen oder in einigen Wochen zu einer weiteren Spitze führen. Die Influenza-Zahlen werden laut Elling zu Weihnachten etwa ihren Höhepunkt erreichen und die Werte beim RS-Virus (RSV) liegen demnach jetzt schon höher als vergangenes Jahr, sagte der Experte mit Blick auf die Hospitalisierungen.
„Wir verzeichnen seit ungefähr zwei bis vier Wochen einen doch deutlichen Anstieg wieder an Spitalsaufnahmen“, sagte der Lungenmediziner Arschang Valipour von der Wiener Klinik Floridsdorf. Viele der Betroffenen seien betagt bzw. haben Begleiterkrankungen oder die letzte Impfung sei länger als sechs Monate her. „Wir rechnen auch damit, dass diese Zahlen auch in den nächsten paar Wochen weiter ansteigen werden“, erläuterte Valipour.
Von der Vielzahl von Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen in den Spitälern haben derzeit „zwei Drittel der Betroffenen tatsächlich eine akute Covid-Infektion“. Die Intensivstationen seien zwar „nicht mehr das Thema“, vereinzelt würden aber auch Covid-Kranke noch auf Intensivstationen landen, warnte der Facharzt.