Eine 16-Jährige ist Sonntagmittag in einer Wohnung im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus tot aufgefunden worden. Ein 54-jähriger Mann verständigte die Polizei, dass die Jugendliche bewusstlos sei. Er habe das Mädchen am Vortag kennengelernt, mit in die Wohnung seiner Verwandten genommen und mit der 16-Jährigen scheinbar Drogen konsumiert. Der 54-Jährige wurde laut Polizei festgenommen. In der Wohnung wurde Suchtgift - vermutlich Kokain - sichergestellt.
Als die Beamten in die Wohnung kamen, war die junge Wienerin bereits tot. Aufgrund der Auffindesituation wurde der 54-Jährige über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien vorläufig festgenommen. Eine Obduktion ergab, dass keine Anzeichen eines Fremdverschuldens festzustellen sind, wobei ein toxikologisches Gutachten noch ausständig ist. In der Wohnung wurde eine weiße Substanz sichergestellt.
Verdächtiger: Einvernehmlicher Geschlechtsverkehr
Der Rumäne gab in seiner Befragung an, er habe mit der 16-Jährigen am Samstag Kokain konsumiert und anschließend einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehabt. Ob dies den Tatsachen entspricht, wird nun vom Wiener Landeskriminalamt ermittelt. Die beiden hatten sich auf einem Bahnhof kennengelernt, um welchen es sich handelt, wollte die Polizei aus kriminaltaktischen Gründen nicht sagen. In der Nähe der Wohnung befindet sich der Westbahnhof.
Beide sollen dann eingeschlafen sein. Als der Mann am nächsten Tag aufwachte, ging er kurz aus der Wohnung und wollte die 16-Jährige nicht wecken. Als er wiederkam, habe er das Mädchen leblos vorgefunden und die Polizei alarmiert. Beiden hätten sich laut Polizei in der Suchtgiftszene bewegt.
Der 54-Jährige bewohnt derzeit ein Zimmer in der Wohnung seiner Verwandten nahe des Auer-Welsbach-Parks. Die Angehörigen - ein Pärchen - waren wahrscheinlich zum Zeitpunkt des Todes der Jugendlichen anwesend. Zumindest waren sie dabei, als der 54-Jährige die Polizei alarmiert hatte. Sie dürften aber von den Vorkommnissen in dem Zimmer nichts mitbekommen haben.
Der 54-Jährige befand sich am Montag noch in Haft. Auch seine Verwandten sollen befragt werden. Dann wird entschieden, ob U-Haft beantragt wird oder nicht. Der 54-Jährige ist amtsbekannt, jedoch nicht wegen Drogendelikten.