Mit Suchbegriffen wie „Was ist Hamas?“ oder „Ukraine News“ hat sich laut Google im heurigen Jahr die Weltpolitik in den österreichischen Sucheingaben widergespiegelt. „Internationale Krisen wie der Krieg im Nahen Osten und in der Ukraine, das Erdbeben in der Türkei oder das implodierte U-Boot ,Titan‘ waren dieses Jahr sehr präsent“, so Wolfgang Fasching-Kapfenberger, Pressesprecher von Google Austria, bei der Präsentation der hiesigen Google-Jahresrückschau.
Einmal jährlich verrät der Rückblick der Internetsuchmaschine, was Österreicher am häufigsten auf Google eintippten. Der Betreiber wertet dabei mehr als eine Milliarde Suchanfragen aus und erstellt Rankings auf Basis der „Most Trending Searches“. Das sind jene Suchbegriffe, die im Vergleich zum Vorjahr am stärksten angestiegen sind – generische Begriffe wie „Wetter“ würden somit ausgeschlossen.
Fragen zu Nahost an der Spitze
Bei der Kategorie „Internationale Schlagzeilen“ stößt die Suchanfrage „Krieg in Israel und Gaza“ den letztjährigen Spitzenreiter „Ukraine“ von Platz eins, gefolgt von „Erdbeben Türkei“. Trotzdem beschäftigte der Ukraine-Krieg die österreichischen Google-Nutzerinnen und -Nutzer weiterhin: Auf dem dritten Platz landete „Ukraine News“, auf dem neunten die russischen Söldner der „Wagner Gruppe“.
Nahost dominierte auch die an Google gestellten Fragen. „Was ist der Gazastreifen?“ war 2023 die am meisten eingegebene „Was-Frage“, „Was ist ein Kibbuz?“ sowie „Was ist Hamas?“ befinden sich ebenfalls unter den zehn meistgesuchten. „Wie tief liegt die ,Titanic‘?“ war wiederum die gängigste „Wie-Frage“. Darüber hinaus wollten die Österreicher von Google unter anderem am häufigsten wissen: „Wie krank ist Herbert Kickl?“, „Wie lange gilt die Vignette 2022?“, „Was ist ein Marxist?“ oder „Was gehört in den gelben Sack?“
Rammstein und Florian Teichtmeister waren die „Aufreger“
Die Kategorie „Aufreger“ führt die Suche nach der Rockband „Rammstein“ an, dessen Frontmann Till Lindemann mit Vorwürfen sexueller Übergriffe konfrontiert war. Zweitgrößter Aufreger der Liste ist „Florian Teichtmeister“. Der Ex-Burgschauspieler wurde wegen Besitzes und Herstellung von Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen verurteilt. Auf dem dritten Platz folgt „American Staffordshire Terrier“ – zurückzuführen dürfte das auf die tödliche Bissattacke an einer oberösterreichischen Joggerin durch dieselbe Hunderasse im Oktober 2023 sein. Mit „Nehammer Video“ auf dem achten und „SPÖ-Mitgliederbefragung“ auf dem zehnten Platz schafften es auch innenpolitische Aufreger in die Liste.
Die zehn „Österreicher des Jahres“ sind laut Google Dominic Thiem, RAF Camora, Sebastian Ofner, Toni Gabalier, Andreas Babler, Amira Pocher, Richard Lugner, Hans Peter Doskozil, Missy May und René Benko. Bei den internationalen Persönlichkeiten befindet sich Lugner-Gast Jane Fonda an der Spitze, gefolgt von Jürgen Drews und Taylor Swift, wobei die 2023 verstorbene Tina Turner die meisten Suchanfragen der Kategorie „Abschiede“ generierte, vor Matthew Perry.
Erstmals wertet Google Wirtschaftskategorie aus
Im Gegensatz zum Vorjahr wertete Google Austria auch eine Wirtschaftskategorie aus, wobei die Spitzenpositionen „Black Friday“, „Klimabonus“ und „OpenAI“ belegen. Letzteres sorgte nicht nur wegen KI-Produkten für Aufsehen, sondern auch wegen des Jobgerangels rund um Sam Altmann, Chef des ChatGPT-Erfinders. Mit „Kika-Leiner“ (Platz sechs) und „Signa“ (Platz neun) schaffte es Investor Benko indirekt zweimal auch in diese Kategorie. Sowohl „Inflation“ als auch „Teuerung“ fehlen unter den Topanfragen aber.
In der Kategorie „Klima, Natur und Umwelt“ führt „Hohe Hitzewarnung“ die Suchbegriffe an, „ChatGPT“ beim Thema Technik, die Tennisturniere „Wimbledon“ und „US Open“ bei den Sportevents. Corona ist inzwischen aus den von Google Austria veröffentlichten Rankings verschwunden.