Der Winter ist im Westen Österreichs angekommen. Seit Tagen schneit es in Vorarlberg und Tirol - verantwortlich dafür ist das Schneetief „Oliver“, das aus Nordwesteuropa kommt. Im Tiroler Lechtal und im Bregenzer Wald werden bis heute Abend bis zu 40 Zentimeter Neuschnee erwartet. Mit der Schneelage ist auch die Lawinengefahr gestiegen - vor allem im Hochgebirge und oberhalb der Waldgrenze.
Schneeräumdienste sind derzeit auf Hochbetrieb. „Wir sind schon seit vier Uhr früh unterwegs“, sagt Schneepflug-Lenkerin Carina Schmölzer gegenüber dem ORF-Vorarlberg. Am Arlberg herrscht bereits Schneefahrbahn - Autos und LKWs brauchen dringend Schneeketten.
Zwei Tote in Deutschland
Am Wochenende hatte der Wintereinbruch in Deutschland bereits für Chaos gesorgt. Bei Glatteis-geschuldeten Verkehrsunfällen kamen zwei Menschen ums Leben, bei Schwäbisch Hall verunglückte ein 71-Jähriger am Montagabend bei einem Frontalzusammenstoß und eine Autofahrerin (54) starb in Rheinland-Pfalz.
Zahlreiche Flüge am Frankfurter Flughafen wurden gestrichen. Am Montag wurden 161 Starts und Landungen von insgesamt 1.031 geplanten Verbindungen abgesagt. Schneefall und Minustemperaturen brachten auch die Verkehrsteilnehmer in Berlin/Brandenburg ins Schleudern. Auf etlichen Bahnstrecken sorgte der Schnee für Verspätungen und Zugausfälle, etwa bei der Berliner S-Bahn und auf der Strecke zwischen Hannover, Hildesheim und Göttingen. Zugausfälle und eingestellte Busverbindungen gab es auch im Taunus in Hessen.
Kaltfront wird anhalten
Alexander Radlherr von GeoSphere Austria (vormals ZAMG) erwartet nun, dass die Kaltfront weiter gen Osten zieht: „Die Berge werden sie jedoch deutlich abschwächen“. In Salzburg, Kärnten und der Steiermark ist also zumindest unter der Woche noch nicht zwingend mit Schneemassen oder eisigen Temperaturen in Dimensionen, wie in Vorarlberg oder Tirol, zu rechnen.
Anders könnte es am Wochenende aussehen. „Polare Kaltluft wird ganz Mitteleuropa überziehen, die Temperaturen werden dann untertags in Österreich rund um den Gefrierpunkt liegen - am Abend erwarten wir bis zu zehn Grad minus“, prognostiziert Radlherr. Ob die eisigen Temperaturen auch durch Schnee begleitet werden, lässt sich vorerst für Ost-Österreich nicht abschätzen.
Auch eine Prognose für den ganzen Winter lasse sich so früh noch nicht treffen, sagt Radlherr. „In den ersten zwei Dezemberwochen dürfte sich jedoch am allgemeinen Wettertrend wenig ändern“. Soll heißen: Es wird und bleibt vorerst kalt.