Im Falle eines 36-Jährigen, der Dienstagabend tot in seiner Wohnung im Ortsgebiet von Itter in Tirol (Bezirk Kitzbühel) gefunden worden war, gilt ein 30-Jähriger als tatverdächtig. Der Pole wurde bereits Donnerstagvormittag festgenommen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, zur APA am Freitag. Mutmaßlicher Täter und Opfer hatten sich gekannt. Die beiden seien zuletzt oft in Kontakt gestanden, dabei sei es zu „Konfliktsituationen“ gekommen.

Ein klassisches Geständnis legte der Mann bisher nicht ab. Dieser befinde sich generell in einem „psychisch auffälligen Zustand“ und mache „etwas wirre Angaben“, so Mayr. Deshalb gab es vorerst auch kein klares Motiv für die Tat. Seine Ausführungen würden aber „darauf schließen lassen, dass er der Täter ist“, erklärte der Staatsanwaltschaftssprecher.

Einweisung in forensisch-therapeutisches Zentrum

Aufgrund des Zustandes des Verdächtigen sei auch kein Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft gestellt worden. Stattdessen wurde beantragt, ihn vorerst in einem forensisch-therapeutischen Zentrum anzuhalten. Zudem solle auch sein „psychischer Zustand bzw. Geisteszustand“ genauer untersucht werden. Vorerst wurde der 30-Jährige auf Antrag der Staatsanwaltschaft in die Innsbrucker Justizanstalt überstellt.

Der Pole war unter anderem aufgrund von Zeugenhinweisen und Befragungen und darauffolgenden Personenüberprüfungen ausgeforscht worden, hieß es seitens der Anklagebehörde. Der Ort der Festnahme durch Beamte des Tiroler Landeskriminalamtes wurde auf Nachfrage nicht bekannt gegeben.

„Massiver Angriff“

Der 36-Jährige war von seinen Eltern leblos aufgefunden worden, die in der Wohnung Nachschau gehalten hatten. Er war durch eine „massive Gewalteinwirkung mit einem scharfkantigen Gegenstand gegen den Halsbereich“ getötet worden, wie es hieß. Dies hatte eine am Mittwoch durchgeführte Obduktion ergeben. Der Mann wies Schnittverletzungen am Hals auf. Das Tiroler Landeskriminalamt sprach von einem „massiven Angriff.“ Die Tatwaffe wurde bis dato weiter nicht gefunden.

Es handelte sich um das zweite Tötungsdelikt in Tirol binnen weniger Tage. Erst am Montag war ein 54-Jähriger in Fieberbrunn, ebenfalls im Bezirk Kitzbühel, mit einem Messer getötet worden. Als tatverdächtig galt ein 45-jähriger Einheimischer. Er befand sich mittlerweile in Untersuchungshaft und machte in Vernehmungen bisher keine Angaben.