"Morgen ist zu spät": Das ist das Motto des Weltklimastreiks, der am Freitag in unzähligen Städten weltweit über die Bühne gegangen ist. "Wir wollen den Protest dorthin tragen, wo die Klimablockierer sitzen – zur ÖVP-Zentrale. Aber wir wollen auch an den Grünen vorbeigehen, die zuschauen", sagte Daniel Shams von "Fridays For Future". Es war bereits der zwölfte Klimastreik, bei dem sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene versammelten, um ihren Forderungen Gehör zu verleihen.
Die Protestierenden wollen Druck auf die Politik ausüben. Sie fordern wirksame Maßnahmen gegen die Klimakrise. In Österreich geht es dabei vor allem um das noch ausständige Klimaschutzgesetz. "Die Politik soll den Menschen mehr Angebote machen, damit sie sich klimafreundlich verhalten können", sagte die Schülerin Hannah F. Unlängst wurde deswegen sogar eine Verfassungsklage eingebracht, an der sich auch zwölf Kinder beteiligten.
In Wien ging es am Treffpunkt Maria-Theresien-Platz ab 11.30 Uhr los, eine halbe Stunde später fand die Startkundgebung statt. Der Demozug ging zuerst den Ring entlang und bog dann beim Rathaus ab, um an der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse vorbeizugehen. Er endete mit einer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz.
Es gab mehrere Reden zum ausständigen Klimaschutzgesetz, verschiedene Stellungnahmen von Klimaaktivisten und NGOs. Zahlreiche Organisationen waren bei der Demonstration vertreten: Neben den Aktivistinnen und Aktivisten von "Fridays For Future" waren etwa auch die "Scientists for Future" heuer wieder dabei. Schätzungen zufolge waren 25.000 Demoteilnehmerinnen und -teilnehmer in Wien vor Ort.
Jana Maria Unterrainer