"Make Instagram Instagram again": Mit dieser Aufforderung hat die Fotografin Tati Bruening auf Instagram in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Ihr Appell: "Macht Instagram wieder zu Instagram. Hört auf, wie TikTok sein zu wollen. Ich möchte einfach nette Fotos meiner Freunde und Freundinnen sehen. Liebe Grüße, wirklich jeder und jede", besagt das Posting, dass schon über 2 Millionen Likes auf der Social-Media-Plattform erzielt hat.
"Make Instagram Instagram again": Fotografin startet Petition
Mit dem Posting einhergehend hat die aktuell in Los Angeles lebende Fotografin eine Online-Petition gestartet, die bereits nach wenigen Tagen mehr als 200.000 Unterschriften erzielt hat (Stand 28.07.22). Konkret fordert Bruening in der Petition die Rückkehr der chronologischen Timeline sowie einen Algorithmus, der Fotos anstelle von Videos präferiert. Die Plattform solle doch bitte auf ihre Nutzer und Nutzerinnen hören.
Bereits seit Längerem wird Instagram, das zu Mark Zuckerbergs Meta gehört, für seinen Algorithmus kritisiert. Seit der Einführung von Reels (das sind kurze Videos, ähnlich wie TikTok-Clips) werden die Kurzvideos auf der Plattform präferiert und vermehrt ausgespielt. Fotos geraten mehr und mehr in den Hintergrund.
Zahlreiche Promis unterstützen die Petition
Auch Celebrities und Instagram-Größen wie Kylie Jenner oder Kim Kardashian haben das Statement geteilt und die Plattform somit öffentlich kritisiert. Am Dienstag hat sich schließlich Adam Mosseri, Head of Instagram, via Video zu Wort gemeldet. In seinem Statement unterstreicht er, dass auf der Plattform gerade "a lot of change all at once" passiere. Gleichzeitig versichert er, dass Fotos natürlich Bestandteil der Plattform bleiben werden. Nichtsdestotrotz werde Instagram auf lange Sicht vermehrt Video-basiert - der Trend gehe in diese Richtung und Instagram müsse sich als Plattform dementsprechend weiter entwickeln. Die Bedenken, die nun laut geworden sind, würden aber auf jeden Fall in die Weiterentwicklung der Plattform mit einbezogen, so Mosseri.
Die Reaktion des Instagram-Chefs erfolgte ungewöhnlich schnell. Wohl auch, um das Unternehmen nach dem Einstieg des Kardashian-Jenner-Clans in die Diskussion zu schützen. 2018 hat die Snapchat-Aktie ganze 6,1 Prozent verloren, nachdem Kylie Jenner getwittert hatte, dass sie die Plattform nicht mehr nutzen werde.
Hannah Zaunschirm