Alkohol oder Psychopharmaka? Das ist hier die Frage... zumindest wenn man Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) Glauben schenkt. Das Bild, das er Österreich beim Tiroler ÖVP-Parteitag in Alpbach attestiert, ist ein Düsteres. "Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt's für euch nur noch zwei Entscheidungen nachher", meinte er. "Alkohol oder Psychopharmaka."
Alkohol sei grundsätzlich okay, so Nehammer weiter. Das Entscheidende sei, dass man immer dann anstößt, wenn es einem gut geht. Zuvor hatte Nehammer verkündet, dass es wichtig sei, den "Feind" zu erkennen. Besagter Feind seien die Teuerung und Inflation. Mehr dazu hier.
Video im Netz
Das Video seiner Rede verbreitete sich daraufhin im Netz. Das Büro des Bundeskanzlers erklärte inzwischen Anfrage der "Kronen Zeitung" dass man Zuversicht wollte, die Formulierung aber flapsig war. Dennoch ließ die Empörung nicht lange auf sich warten. Das hat mehrere Gründe.
Vor allem auf Twitter sind viele der Meinung, dass sich Nehammer in Zeiten einer Krise mit dieser Aussage über Süchte lustig macht - und das komplett fehl am Platz ist. Andere diskutieren darüber, dass laut Nehammer nur die Bevölkerung zwischen Alkohol und Psychopharmaka zu entscheiden hätte und seine Riege offenbar auf der sicheren Seite sei - und das obwohl die Politik in der Verantwortung steht ("Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt's für euch nur noch zwei Entscheidungen (...)"). Anstatt ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, wird inzwischen auch der Hashtag #DichtamEndedesTunnels verwendet.
Auf Twitter steht die Entscheidung jedenfalls fest: Dort ist die Wahl auf Memes gefallen - so wurde auch schon manch anderer ÖVP-Sager aufgearbeitet.