In der Vergangenheit ist es zu Pfingsten in Lignano immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Nach einer zweijährigen coronabedingten Pause, rechnet die Stadt dieses Jahr mit bis zu 80.000 Touristinnen und Touristen, die in der Stadt mehrere Tage lang ausgelassen feiern. Bereits vorab hatte man angekündigt, hart durchgreifen zu wollen. Denn Gäste in Partylaune sind zwar willkommen, aber es gibt klare Grenzen.
Genau deshalb hat man die Strafen jetzt offenbar drastisch angehoben. Martin Macor ist ein Kärntner Polizist der - zusammen mit Kollegin Daria - die italienischen Carabinieri über das Wochenende unterstützt. Vor Corona hatte es zu Pfingsten immer wieder Ausweisungen gegeben. Das heißt: Wer sich daneben benommen hat und uneinsichtig war, musste die Koffer packen und durfte gut zwei Jahre lang nicht nach Lignano zurück. "Das gibt es nun doch nicht mehr, aber dafür sind die Strafen erhöht worden", sagt Macor. Und die Erhöhungen haben es in sich.
Welche Strafen drohen
Bis zu 10.000 Euro Strafe drohen, wenn man öffentlich uriniert. "Bei Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit haben wir eine Strafe von zwischen 5000 und 30.000 Euro", sagt Macor. Das erinnert an einen Zwischenfall aus dem Jahr 2019. Damals hatte ein Salzburger Pärchen Sex im Stadtzentrum und musste daraufhin abreisen. Inwiefern Strafen in dieser Höhe tatsächlich verrechnet werden können, ist unklar.
Die Strafe, die bei übermäßigem Alkoholgenuss droht, wirkt dagegen fast wie ein Schnäppchen: 102 Euro muss man für diese Ordnungsstörung zahlen. Für das Pfingstwochenende hat die Stadt übrigens eine Reihe an besonderen Regeln erlassen. Unter anderem dürfen Getränke nur aus Plastikbechern konsumiert werden. Was zunächst kurios erscheint: Der Verkauf von Wassermelonen ist verboten. Macor: "In der Vergangenheit hat es auch Melonen-Schlachten gegeben, die herumliegenden Reste haben Tiere angelockt."
Claudia Mann