Sie soll in "absichtsvoller Bosheit" gehandelt haben. Deshalb muss Amber Heard ihrem Ex-Mann Johnny Depp nun 15 Millionen Dollar, umgerechnet gut 14 Millionen Euro, zahlen. Heard ist nach Angaben ihrer Anwältin nicht in der Lage, die Millionenstrafe zu zahlen. Das sagte die Juristin Elaine Bredehoft am Donnerstag dem Fernsehsender NBC.
Dem Urteil, das am Mittwoch verkündet worden ist, war ein wochenlanger Gerichtsstreit vorangegangen. Der Verleumdungsprozess zwischen den Schauspielern wurde via Livestream übertragen – und so wurden immer wieder intime und skurrile Details bekannt.Die Details zum Prozess und zum Urteil sind auch hier nachzulesen.
Was auffällig war: Schon vorab hatten viele eine klare Meinung und stellten sich auf die Seite des "Fluch der Karibik"-Stars Depp. Eine Entwicklung, die durchaus kritisch zu betrachten ist. Und auch nach dem Urteilsspruch tragen Memes, die den Prozess kommentieren, einen schalen Beigeschmack. Immerhin handelt es sich bei der Verhandlung nicht um Unterhaltungsprogramm – es geht um das Schicksal zweier Menschen, wie einige Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter aufmerksam machen.
Video: "Warum sind gefühlt alle Team Johnny?"
Dem Verleumdungsprozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard hat sich auch KLZ Next, die junge Generation der Kleinen Zeitung, beim Video-Format "Was geht?" gewidmet.
Vorab hatten viele schon prognostiziert, dass beide Beteiligten aus der Verhandlung als Verlierer aussteigen. Ob das tatsächlich der Fall ist, lässt sich so noch nicht sagen. Denn schon jetzt hoffen einige, dass Depp ein Comeback feiert. Er wurde übrigens ebenfalls in Anklagepunkten schuldig gesprochen und muss seiner Ex-Frau zwei Millionen Dollar zahlen. Im Netz wird er als Sieger gefeiert.
Noch am selben Abend veröffentlichte Heard ein Statement. "Ich bin traurig, dass ich den Fall verloren habe. Aber ich bin noch trauriger darüber, dass ich offenbar ein Recht verloren habe, von dem ich gedacht hatte, es als US-Amerikanerin zu haben: Redefreiheit", schreibt sie unter anderem.
Depp meldete sich ebenfalls zu Wort. Er schreibt, dass er nach sechs Jahren endlich sein Leben wieder zurückbekommen hat.
Zahlreiche Reaktionen
Besonders auf Depps Post reagierten in weiterer Folge zahlreiche Promis – darunter etwa "Pretty Little Liars"-Schauspielerin Ashley Benson, die sich für ihn freut und sogar auf ihrem eigenen Account darüber postete.
Der britische Star Sharon Osbourne zeigte in Hinblick auf das Urteil überrascht, meinte aber, dass sie Johnny Depp die Daumen gedrückt hätte.
Kabarettistin Amy Schumer zeigte sich augenscheinlich solidarisch mit Heard. Sie postete ein Zitat der Feministin Gloria Steinem: "Jede Frau, die sich dazu entscheidet, sich wie ein vollwertiger Mensch zu verhalten, sollte davor gewarnt werden, dass die Armeen des Status quo sie wie einen schmutzigen Witz behandeln werden. Sie wird ihre Schwestern brauchen." Mit dem Posting erntete Schumer nicht nur Zuspruch, sondern auch Kritik. "Haben wir die gleiche Verhandlung mitverfolgt?", fragt etwa eine Instagram-Nutzerin.
Kommt nach Johnny Depps Sieg jetzt die #mentoo Bewegung? Mit diesem Thema befasst sich Kleine-Zeitung-Redakteurin Barbara Haas hier.