Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der jeder möglichst in Würde alt werden möchte – keiner jedoch alt sein will. Eine seltsame Ambivalenz. Vielleicht schieben wir deshalb den Gedanken daran, alt, gebrechlich und auf Hilfe angewiesen zu sein, in die dunkelsten Ecken unseres Bewusstseins. Denn das mögliche Zukunftsszenario bereitet uns Angst: Laut einer österreichweiten Studie benötigen wir bis 2030 zusätzliche 75.700 Pflegekräfte. Denn auch die pflegenden Angehörigen, die jetzt noch ein Drittel der Pflege selbst bewältigen, werden immer älter. Derzeit kommen vier auf einen Hilfsbedürftigen. 2060 sind es nur noch 1,6 Personen. Grund genug, die Gedanken an unser Altern schnell wieder hervorzukramen und ins Licht zu rücken. Ebenso einen Scheinwerfer sollten wir auf den Pflegeberuf richten. Wo sollen die künftigen helfenden Hände herkommen, wenn sie vielerorts bereits fehlen?
Maria Schaunitzer