Stellen Sie sich vor, Sie sind schwer krank. Es gibt eine Therapie, die Sie vielleicht nicht retten, aber doch helfen könnte. Aber diese Therapie wird nicht bezahlt.

Zum ersten Mal hat ein Menschenleben in Österreich einen Preis bekommen. Bis zu 540.000 Euro kostet die Behandlung von spinaler Muskelatrophie pro Jahr. Babys werden nach anfänglichen Diskussionen doch in der Steiermark behandelt, ältere Patienten derzeit nicht.

Es gibt Ärzte, die schwören auf die Therapie. Andere lehnen sie ab. Und während man über Wucherpreise der Pharmaindustrie schimpft, wird sichtbar, dass unsere Bundesländer die Einheit vermissen lassen, um bei Preisverhandlungen geschlossen aufzutreten.

Ein Patient überlegt zu klagen, damit er diese Therapie erhält. Ein Arzt empfiehlt diesen Schritt sogar. Man hätte nie gedacht, dass es so weit kommen könnte. Aber anscheinend braucht das Gesundheitssystem diese Therapie. Anders ist ihm nicht mehr zu helfen.