Traurig, aber wahr: Nicht nur im Krankenkassenbereich werden Therapien je nach Bundesland völlig unterschiedlich bezahlt – oder
erst gar nicht übernommen. Auch in den Spitälern der Bundesländer bewertet man manche Therapien je nach geografischer Lage. Ein 35-jähriger an Krebs erkrankter Steirer musste jetzt zum Beispiel nach Niederösterreich, um eine Immuntherapie zu erhalten. Im steirischen
Spital wurde diese Krebstherapie nicht mehr finanziert.
Es ist steirischen Ärzten zu verdanken, dass sie die Behandlung in einem anderen Bundesland in die Wege geleitet haben. Obwohl ihnen „die Hände gebunden waren“, wie die Lebenspartnerin des Patienten erzählt.
Als ob man noch einen Beweis gebraucht hätte: Unser Gesundheitssystem hat mehr mit sich selbst und seiner Verwaltung zu tun, als mit den Patienten. Jetzt sollen klare Vergaberegeln für teure Spezialmedikamente neu aufgestellt werden.
Didi Hubmann