In der Steiermark sind 48.000 Menschen von einer Sehbehinderung oder einer unheilbaren Augenerkrankung betroffen. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit sind sie kaum präsent.
Liegt es an ihrer Zurückhaltung oder an unserer Ignoranz? So oder so, der „Tag des weißen Stocks“ ist eine gute Gelegenheit, auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen.
Oftmals ist es weniger Ignoranz als die Scheu, etwas falsch zu machen, die Menschen daran hindert, ihre Hilfe anzubieten.
Keine wirkliche Ausrede gibt es aber, wenn man die Rillen am Straßenrand, an Kreuzungen und auf Gehsteigen verstellt, die eine wichtige Hilfe für die Orientierung von Blinden und Sehbehinderten sind. Graz hat zu Recht derzeit eine „Aktion scharf“ laufen.
Aber es gibt sie eben überall, die Zeitgenossen, die völlig empathiefrei nur an ihr eigenes Fortkommen denken. Man begegnet ihnen auch auf der Autobahn, wo sie mit Vorliebe durch die Rettungsgasse rasen. Oder im dichten Stadtverkehr, wenn sie ihre Kiste auf zwei Parkplätzen abstellen – oder gleich auf einem Behindertenparkplatz.
Das muss eine spezielle Form der Behinderung sein, für die wir kein Verständnis haben sollten.