Es ist ein Verwirrspiel der besonderen Art, das politische Spitzenvertreter der Stadt Graz und des Landes gerade aufführen: Es geht um einen Masterplan für den öffentlichen Verkehr, der auch Graz-Umgebung mitdenkt.
Ohne so einen Masterplan kein Geld, sagte Finanzlandesrat Michael Schickhofer (SP). Es gibt keinen Master-, nur einen „Bürgermasta“-Plan, konterte Bürgermeister Siegfried Nagl (VP).
Was beide übersehen: Der Masterplan liegt seit 2010 vor und heißt „Regionales Verkehrskonzept“, erstellt von den Landesabteilungen 16 und 18 unter Einbindung vieler Experten. Dort sind alle Problemfelder in Sachen ÖV aufgelistet, Lösungsansätze ebenso. Vereinfacht gesagt: Alle Kraft auf die Schiene, S-Bahn wie Straßenbahn.
Dass das nicht Graz alleine bewältigen kann, dass auch die GU-Gemeinden ihren Teil beitragen müssen, dass auch das Land mitfinanzieren muss, das steht alles in diesem Plan drin.
Warum trotzdem so wenig daraus umgesetzt wurde? Weil der Verkehr zur politischen Verschubmasse geworden ist. Mit jeder neuen Regierung auf Stadt- wie Landesebene wechselte nicht nur der Verkehrsreferent, es wechselte auch die zuständige Partei. Da kann es schon einmal passieren, dass man einen Masterplan einfordert und sucht, den es schon seit sieben Jahren gibt