Wer will, könnte das Projekt Arte als gescheitert bezeichnen. Als die Idee eines deutsch-französischen Kultursenders vor exakt 25 Jahren in die Realität überging, waren die Ansprüche haushoch, ja im Grunde utopisch: Arte sollte zum Sprachrohr der europäischen Integration werden, einen gemeinschaftlichen Kulturbegriff finden und eine europäische Medienpolitik betreiben. Zur Wucht des Anspruchs kam das Pathos des Formellen: Vertraglich besiegelt wurde der Sender am Tag vor der deutschen Wiedervereinigung durch Deutschlands Helmut Kohl und Frankreichs François Mitterand.