Die Bundesregierung hebt zur Bildungsreform an und schon sind in den ersten Schulstufen der steirischen Volksschulen die Noten fast flächendeckend verbannt. Kindern wird erklärt, worin sie gut sind, wo sie noch mehr üben sollten. Die Kleinen mit ganz unterschiedlicher Entwicklungsreife stehen in ihrer Bildungskarriere nicht vom ersten Tag an
unter vollem Druck.
Die Reform ist aber nicht so sehr Erfolg der Regierung. Sie ist seit Jahren von unten gewachsen. Mit dem Engagement von Lehrern und
Direktoren, die in Schulversuchen die Noten verbannt haben. Was bleibt? Dass der Druck in der vierten Klasse einsetzt. Dann müssen Kinder alles Einser haben, um den Sprung ins Gymnasium zu schaffen. Eltern nötigen Lehrer oft fast, ja keinen Zweier zu geben.
Da sollten Reformer Druck herausnehmen und endlich die gemeinsame Schule bis 14 Jahre einführen. Damit Zeit bleibt für die wichtigsten Zukunftsentscheidungen in der Bildungskarriere.
Bernd Hecke