Wer dem Kanzler bei der Präsentation seines „Plans A“ aufmerksam
zugehört hat, weiß, er hat den Bürgern bei unzähligen Begegnungen in den letzten Monaten auch sehr aufmerksam zugehört: Egal ob ihm, nennen wir sie Karin, ihre Probleme mit der Überregulierung im Staat erzählt hat, oder Karl von der Not mit der Langzeitarbeitslosigkeit.

Ja, Herr Kanzler, auch uns erzählen Menschen von ihren Nöten: Heute Franz und Josefine oder Josie und Seppi davon, was sie durchgemacht haben. Kein Jahr ist vergangen, ohne dass sie nicht neue Auflagen bekommen hätten.
Ja, sie sind Wirtsleute.

Viele mussten ihre Lokale für den verunglückten Nichtraucherschutz teuer umbauen. Dann war der Allergen-Schock auf den Speisekarten zu verdauen. Und vom Registrierkassen-Blues reden wir erst gar nicht. Viele suchen verzweifelt Personal für
einen fordernden Job, finden keines oder können es sich fast nicht mehr leisten.

In der rot-weiß-roten Bürokratiehölle rufen sie aus Notwehr die Sperrstund aus. Ganze Dörfer haben für Kost, Kehle und Kommunikationstreff aber keinen Plan B mehr und dünnen weiter aus. Klingt nicht lustig. Ist es auch nicht. Vielleicht sollte man unseren Wirten einfach einmal aufmerksam zuhören.