Ich würde lieber 1,50 statt 1 Euro für einen Liter Milch bezahlen, wenn die Bauern dadurch überleben können“ – diese Gelöbnis-Formel geistert dieser Tage in Dutzenden Varianten auf Facebook herum und wird dort tausendfach geteilt.
Wenn schnell geklickten Versprechungen auf Facebook tatsächlich Taten folgen würden, hätten Landwirte längst weniger Probleme. Und müssten nicht – wie laut aktuellem „Grünen Bericht“ – schon wieder ein Jahres-Einkommensminus von 17 Prozent verkraften.
So aber versucht man verzweifelt, den Milchsee, der für den Preisverfall verantwortlich ist, auszutrocknen,
indem Bauern Geld für nicht gelieferte Milch bekommen.
Was viele Konsumenten nicht verstehen können.
Und Bauern, die um ihr Überleben kämpfen, stehen einmal mehr als Subventionskaiser da. Dabei wäre es wohl jedem einzelnen lieber, keine Beihilfen beziehen zu müssen – wenn sie vom Produktpreis allein leben könnten.
Das bleibt aber allen Facebook-Beteuerungen zum Trotz eine Utopie. Denn die 1,50-Euro-Milch gibt es im Regal schon längst. Nur bleibt sie noch zu oft dort stehen.
Ulrich Dunst