Nach Wahlniederlagen beherrschen zwei Zauberwörter die Politik: „Verantwortung“ und „Vertrauen“. Wer ein desaströses Wahldebakel eingefahren hat, sollte zunächst respekt- und effektvoll bekennen, selbstverständlich die Verantwortung zu übernehmen. Um sich dabei nicht zu übernehmen, verteilt man die Last auf möglichst viele Schultern. Was zum nächsten Schritt führt: Man stellt im Parteivorstand die Vertrauensfrage. Und weil auch dort jeder voll verantwortungsvoll agiert, verständigen sich die ständig verständigen und sich verselbstständigen Vorstandsmitglieder darauf, dem verantwortungsbewussten Vertrauensfragensteller zu 100 Prozent ihr „Vertrauen“ auszusprechen.