Übereinkunft im Autorenteam, im Urlaub weiterzuschreiben. Was rasch spürbar ist: das Abgeschnittensein vom Nachrichtenstrom. Irgendwann ist man nur noch Leser. Ab und zu rufen Politiker an, manchmal auch spät nachts, weil der digitale Titel mit dem Gesagten (ZiB 2) in der Selbstwahrnehmung nicht in Einklang zu bringen gewesen sei, oder man trifft einen Parteiobmann zu einem Schlichtungsgespräch, um das belastete Verhältnis auf ein „neues Fundament“ zu stellen. Solche Beteuerungen fallen dort. Das „Dossier“ des Pressestabs, ein Bündel an beanstandeten ausgedruckten Berichten, nimmt man mit und macht eine interessierte Miene, funktionsbezogene Höflichkeitsgesten. Rollenspiel auf beiden Seiten.

In den Sozialen Medien schwimmt spätsommerliches Erregungsmaterial vorbei: Doskozil wird gescholten, weil er Bablers „Sommertour“ im Burgenland nicht mitmacht. Muss er? Twitter ist Bablerland.

Und ein Exerzierplatz für ideologiegetränkte Ferragosto-Fragen: Sollen Bundesheerangehörige an den unterbesetzten Gymnasien unterrichten dürfen, oder würden sie Pestalozzi, die Idee Schule, „militarisieren“? Erinnerung daran, wie man in den frühen Achtzigern, am Beginn eines Lehramtsstudiums, ein Schreiben auszufüllen hatte: „Einverständniserklärung“, dass mit dem Absolvieren des Studiums (Anglistik, Germanistik) kein wie immer geartetes Anrecht auf eine nahtlose Beschäftigung im Schuldienst verbunden sei. Es kam einer Vorwarnung gleich und einer dringlichen Empfehlung, vor den ersten Proseminaren doch noch einmal in aller Ruhe die Sinnfrage zu stellen. Lehrerschwemme.

Bergvagabunden sind wir? In der Zeitung Aufarbeitung des Todes eines Höhenträgers auf dem K 2, ein monströser Fall unterlassener Hilfeleistung zwischen Erde und Himmel: Sind Extrem-Bergsteiger Egomanen?

Tage wieder mit Fußball, auch wenn man sich das Interesse am Abend noch einreden muss wie beim entgegengenommenen „Dossier“ des Parteiobmanns und seines Pressestabs: Debrecen, Legia Warschau.

Gestern im Wald.7523 Schritte, sagt die App, und genug für Pappardelle con Porcini. Warum die Italiener Steinpilze mit Schweinderln in Verbindung bringen: überfragt. Im Kaufhaus die frühere famose Köchin vom „Kollerwirt“ in Tanzenberg getroffen, die mir beim Zahlen flüsternd das Rezept mit auf den Weg gegeben hat: Rama, Zwiebel, Knoblauch, Olivenöl, Steinpilze trocken geputzt und fein geschnitten, Schlagobers, einen Schuss Sojasauce für Übermütige, Salz, Pfeffer, Riesling, Nudelwasser, Petersilie. Fehlt was?

Über zweckdienliche Hinweise und den für heute angekündigten Sommerbeginn freut sich