Wenn am Donnerstag der neue Kärntner Landtag angelobt wird, sitzen unter den 36 Abgeordneten 19 neue Gesichter, aber nur sechs Frauen. Sämtliche Spitzenpositionen im gesetzgebenden Organ wie das gesamte Präsidium und in den Klubs besetzen Männer. Damit ist Kärnten zwar peinliches Schlusslicht, aber kein Einzelfall. Niederösterreich nach der Wahl hat mit 23 Prozent insgesamt etwas mehr weibliche Beteiligung, sie ist allerdings ebenfalls rückläufig. Das sind nicht nur schlechte Nachrichten für alle Frauen in diesem Land, sondern ebenso für das repräsentative System. Denn die Hälfte der Bevölkerung mit ihrer Expertise und Erfahrungen derart zu ignorieren, rächt sich zunächst mit schlechten politischen Entscheidungen und in weiterer Folge durch sinkende Vertrauenswerte.
Kathrin Stainer-Hämmerle