Eigentlich hätte die niederösterreichische ÖVP schon vor genau einem Jahr wissen können, was ihr angesichts der letztwöchigen Landtagswahlen droht. Bei den Gemeinderatswahlen in Waidhofen an der Ybbs, der Heimat von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, sackte die bis dahin alleinherrschende Volkspartei am 30. Jänner 2022 von 60 Prozent aller Stimmen auf 41 ab, während die Impfgegner von der MFG 17 Prozent einstreifen konnten. Bereits damals zeigte sich, was der vergangene Sonntag noch einmal deutlich bestätigen sollte: Dass die Regierenden mit ihrem coronapolitischen Zick-Zack-Kurs, der schlussendlich in einem Impfpflichtfiasko gipfelte, auch beträchtliche Teile der eigenen Wählerschaft vergrault hatten.