Die Aktion nennt sich „etwasläuftfalsch“. Eine Kunstaktion im öffentlichen Raum in Tirol mit Plakaten mit einem gezeichneten Penis und der Frage „Rechtfertigt das deine Gewalt?“ Oder eines mit einer Schultafel, auf der mit grüner Kreide in Blockschrift steht: „Im Märchen tötet der Prinz den Drachen. In Tirol seine Ex.“
Ob auch andere Bundesländer diese Plakate übernehmen werden, um mit Drachen und Penis die Gewalt an Frauen und die seit Jahresbeginn verübten 27 Morde an Frauen zu thematisieren? In Wien gibt es immerhin weit mehr solcher Prinzen als in Tirol.
Kaum anzunehmen, dass andere folgen und an Haltestellen, auf Werbetafeln, in öffentlichen Verkehrsmitteln Penis und Drachentöter hängen werden. Keine Frage, die Plakataktion hat ein Ziel erreicht: Aufmerksamkeit. Und sonst? Ob ein einziger dieser Frauenmörder nicht zum Messer oder zur Waffe gegriffen hätte, wenn er eines dieser Plakate gesehen hätte? Als ob sich Männer verändern, wenn sie als testosterongesteuerte, seelisch verstümmelte Wesen dargestellt werden.