Bis vor wenigen Wochen wäre es undenkbar gewesen: Deutschland liefert an das Nicht-Nato-Land Ukraine Waffen. Nun ist alles anders: Die unverrückbare Doktrin, keine Waffen in Konfliktgebiete zu schicken, wird über Bord geworfen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist auf einer Linie der Solidarität mit den Koalitionspartnern von den Grünen und der FDP, sieht die "Pflicht" dazu: Eine ziemlich starke Botschaft.

Lange verwies Berlin auf großzügige Wirtschaftshilfen, die deutsche Rechtslage und Diplomatie, wenn es um die Ukraine ging – längst ahnend, welche Gefahr auf das Land im langen Schatten Russlands zukommt. Nun der neue Kurs, der gesamteuropäisch nachvollziehbar scheint: "Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung!", bilanziert Scholz.