Zuerst die gute Nachricht: Im Inland sind um 5.500 Menschen weniger arbeitslos als vor zwei Jahren, obwohl es damals Corona (bei uns) noch nicht gab. Dann die weniger gute: Omikron verbreitet sich rasch. In der Wirtschaft wächst die Sorge vor Massenausfällen durch Quarantäne und Krankenstände. In Summe schlägt der Mangel an Arbeitskräften immer deutlicher durch.
Deshalb der Geheimtipp: Viele tausend Menschen stoßen noch immer auf zu hohe Hürden, wenn sie auf den Arbeitsmarkt kommen. Gemeint sind Asylwerber und anerkannte Flüchtlinge. Letztere dürfen zwar arbeiten, die Anstrengungen zu ihrer Integration sind aber ausbaufähig. So hat zum Beispiel erst die Hälfte der 2015 bei uns Aufgenommenen einen Job. Damit darf sich niemand zufriedengeben.
Noch unverständlicher ist die Lage bei den Asylwerbern: Nach der letzten Reform gilt zwar der (absolut sinnvolle) Grundsatz, dass sie beschäftigt werden dürfen, wenn die freie Stelle auf dem regulären Arbeitsmarkt nicht besetzt werden kann. Doch leider ist man auf halbem Weg stehen geblieben. Denn falls das Asylverfahren negativ endet, wird der betreffende Mensch abgeschoben. Effekt: Das Modell funktioniert nicht. Denn überraschenderweise haben Arbeitgeber wenig Lust, Personen anzustellen, die über Nacht fort sein könnten.
Das Problem wäre rasch zu lösen – zum Beispiel dadurch, dass man für Menschen, die einen Job oder eine Lehrstelle haben, das Asylverfahren aussetzt. Flankierende Maßnahmen gegen Missbrauch sind hier zwar nötig, aber machbar. Übrigens hat Arbeitsminister Kocher vor acht Monaten die Reform des Arbeitsmarkt-Zugangs angekündigt. Und zwar für die „zweite Jahreshälfte“ oder „Anfang des nächsten Jahres“. Bitte untertänigst zu notieren: Das wäre genau jetzt.
Dienstbeflissenen Dienstag wünscht