Irrungen, Verwirrungen, wohin man blickt!
Hatten Sie gestern einen besinnlichen, stressfreien 8. Dezember oder haben Sie sich insgeheim gewünscht, doch lieber in langen Schlangen vor Kassen zu stehen oder auf Rolltreppen in Einkaufszentren gerempelt zu werden wie damals, als wir Corona noch nicht kannten? Wie auch immer, in wenigen Tagen ist es ja wieder soweit, zumindest für die zwei Gs untern uns. Aber selbst wenn nun Österreich ab Sonntag wieder aufsperrt, bleibt sie uns erhalten – die Pandemie, die tägliche Vermessung der Seuche in Zahlen, Dashboards. Wie auch der Fleckerlteppich nach der gestrigen „Öffnungssitzung“ von Regierung und Landeshauptleuten fortgesetzt wird und jede Logik auf den Kopf stellt. Einen genauen Gastro-Lageplan, wo in Österreich Sie ab 12.12., wo ab 17.12. oder aber erst ab 20.12. Sie wieder als G-Person ein Wienerschnitzel bei Ihrem Wirt essen dürfen, erfahren Sie in unserer heutigen Ausgabe. Am besten die Seite fotografieren, um bei Überschreiten der innerösterreichischen Landesgrenzen Bescheid zu wissen, was Sie in Graz erwartet, aber noch länger nicht in Wien. Kärnten entscheidet heute.

Österreichweit einheitlich gilt aber immerhin weiter die FFP2-Maskenpflicht. Zumindest die Notwendigkeit und Bedeutung dieser Maßnahme dürfte mit Blick auf Wien klargeworden sein. Die Bundeshauptstadt hat offensichtlich mit ihren Vorsichtsmaßnahmen bereits im Sommer den erfolgreichsten aller Wege eingeschlagen. Und geht diesen Weg der Vorsicht mit den niedrigsten Inzidenzwerten weiter – im Gegensatz zu Vorarlberg mit den höchsten Werten.  

Ob die Öffnungsschritte ab Sonntag wieder als neuer Aufbruch falsch verstanden werden? Hoffentlich nicht. Aber vorwerfen kann man ja wirklich niemandem mehr, die Lage falsch einzuschätzen. Wissen Sie, was der ehemalige deutsche Gesundheitsminister noch im Oktober laut und siegessicher erklärt hat? Dass aufgrund der Impfquote der epidemische Ausnahmezustand beendet sei. Irrungen und Verwirrungen, wohin man blickt.

Die Allgegenwart von Inzidenzwerten und systemkritisch hohen Auslastungszahlen in Spitälern wird aber wohl auch blinden Optimisten vor Augen führen, dass das endemische Normal sich noch in weiter Ferne versteckt. Und aktuell von der noch heimtückischeren Omikron-Variante in noch weitere Ferne verdrängt werden dürfte.

Bleiben Sie dennoch positiv!
Nein, das darf man heute wirklich nicht mehr wünschen. In Covid-Zeiten kann es nur mehr heißen: Bleiben Sie negativ!
Positiv gestimmt war gestern übrigens Olaf Scholz, der zum neuen deutschen Kanzler gewählt wurde und für gute Stimmung unter Frauen sorgt. Dass die SPD von sieben Ministerposten vier mit Frauen besetzte, erklärte er damit, dass Frauen die Hälfte der Macht haben müssten.
Ein Feminist, der neue deutsche Kanzler.

Passen Sie beim heutigen Schneefall auf den Straßen auf und bleiben Sie gesund!