Möglich, dass sich dieser Politiker und Leser darüber ärgert, dass Medien gerne auf Wortmeldungen der Vergangenheit hinweisen. Sie kennen die Fragen: „Herr Minister, Sie erklären nun, dass . . . . , aber vor drei Monaten haben Sie noch eine Impfpflicht kategorisch ausgeschlossen und betont, gut durch den Herbst zu kommen.“
Der Vorwurf, Medien würden im Nachhinein erklären, warum etwas nicht funktionierte - also ganz konkret warum wir uns gerade im vierten Lockdown befinden und wie er zu verhindern gewesen wäre - trifft natürlich zu. Und auch wieder nicht. Es ist ja nicht Aufgabe von Medien, Regierung zu spielen oder die Funktion des Ersatzhobbyvirologen, der im Juli lautstark hätte brüllen müssen, weiter Maskenpflicht vorzuschreiben oder eine Impfkampagne zu starten, wie sie Österreich noch nie erlebt hat.