Als direkte Reaktion auf ein Video von Brasiliens Rechtsaußen-Präsident Jair Bolsonaro haben die Online-Netzwerke Facebook und Youtube dessen Nutzerkonten eingeschränkt.
In dem nämlichen Clip behauptet er, dass "Impfstoffe das Risiko einer Ansteckung mit Corona nicht verringern, aber andere Infektionskrankheiten verursachen" würden. Bolsonaro stellt damit einen falschen und mittlerweile widerlegten Zusammenhang zwischen den Corona-Impfstoffen und Aids her. Als Quelle nennt er "offizielle Berichte" der britischen Regierung, die es nicht gibt.
Eine der vielen Erfahrungen der vielen, von Corona durchwirkten Monate ist: Populisten bedienen auch und gerade in Zeiten der Krise ihre Klaviatur der Spaltung und ihre Instrumente der Desinformation. Bolsonaro, das ist auch jener Präsident, der den Klimawandel als "kulturmarxistisches Komplott" bezeichnete und als Held der illegalen Holzfäller in "seinem" Amazonas-Regenwald gilt.
Umweltschutzorganisationen sieht er als "Krebs", den er gerne ausrotten würde: So viel zum Gedankenkonglomerat, das in seinem Kopf vorherrscht und dann bei rüpeligen Reden gerne präsentiert wird.
Die Klimakrise ist ein Thema für sich – die 606.000 Coronatoten und 22 Millionen Fälle in Brasilien sind trauriger Beleg dafür, dass polarisierende Unwahrheiten nie taugliches Mittel zur Problemlösung sein werden.
Das vielleicht Schlimmste daran: Bolsonaros gibt es längst in zu vielen Staaten der Welt. Brandgefährliche, toxische Irrwegbereiter.