Und jetzt also Kunduz. Eine lebendige Stadt mit etwa 350.000 Einwohnern, in einem fruchtbaren Tal, umgeben von den Ausläufern des Hindukusch-Gebirges. Kunduz ist nicht irgendeine Stadt im Norden Afghanistans. Seit 2004 hat die deutsche Bundeswehr hier ein Feldlager unterhalten und versucht, einigermaßen für Sicherheit zu sorgen. Auch Österreich hat einen Bezug zu Kunduz: Unter Federführung des Kärntner Caritas-Urgesteins Peter Quendler und des Linzers Otto Hirsch wurde hier über mehrere Jahre ein wichtiges Frauenprojekt aufgebaut und unterhalten: Eine Schneiderei- und Produktionshalle, ein Kindergarten, eine Schule.
Unter Druck der Taliban stand Kunduz immer: Schon 2015 drangen ihre Kämpfer in die Stadt ein, schickten Todesschwadronen, begingen Morde und Vergewaltigungen. Sie konnten aber wieder aus der Stadt gedrängt werden.