Uns Journalisten wird gerne vorgeworfen, wir hätten eine Obsession für das Negative. Geradezu lustvoll zelebrierten wir es, in der Annahme, das brächte mehr Umsatz. Zum Erweis des Gegenteils ein paar gute Nachrichten aus dem heutigen Blatt.
Die beiden wichtigsten Nebensachen der Welt zieren heute unsere Titelseiten. Außen Franco Foda, auf dem unsere Hoffnung ruht. „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“, sagt er im Gespräch mit unserem Kollegen Michael Lorber. Foda hat‘s gut. Was kann einem Trainer Besseres passieren als ein Gegner, der sich kaum noch daran erinnern kann, wann er zuletzt ein Spiel verloren hat? Gegen so jemanden den Kürzeren zu ziehen, kommt einem Sieg nahe, oder?
Innen, auf der Titelseite der zweiten, der eigentlichen Zeitung, geht’s ums Wetter. Wer redet nicht gerne davon, ob es zu heiß, zu nass, zu kalt oder zu trocken ist? Vielleicht ist das Wetter gerade deshalb eine so wunderbare Nebensache, weil wir es nicht im Griff haben. Noch. Möge es so bleiben. Nicht auszudenken was los wäre, wenn wir uns auch noch darüber die Schädel einschlagen könnten, wie es morgen sein soll.
Dann wäre da noch die Nachricht, dass die Informatikerin Monika Henzinger den nach Ludwig Wittgenstein benannten höchstdotierten Wissenschaftspreis des Landes erhält. 1,5 Millionen Euro ist der wert. „Mit Informatik kann man die Welt verbessern“, sagte Frau Henzinger nach Erhalt der erfreulichen Mitteilung, ein sympathischer Ansatz.
Dass wir Österreicher im Jahr durchschnittlich 242 Eier verzehren, wie Erwin Hirtenfelder in seinem Espresso schreibt, ist dagegen eine eher vernachlässigbare Nachricht, wenn auch keine schlechte. In der Liste des nutzlosen Wissens steht diese Zahl gewiss ganz oben. Aber wer weiß, wozu man sie noch gebrauchen kann?
Genießen Sie den anbrechenden Sonnentag, wünscht Ihnen
Thomas Götz