Gerade einmal seit drei Wochen war Christian Kern (in Nachfolge von Werner Faymann) österreichischer Bundeskanzler, als am 10. Juni 2016 die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich angepfiffen wurde. Mit Sonja Hammerschmied, Jörg Leichtfried, Thomas Drozda und Muna Duzdar hatte der designierte SPÖ-Chef vier Neue in sein Regierungsteam mitgebracht. Kern, davor jahrelang ÖBB-Vorstand, ließ mit starken Antrittsworten aufhorchen: „Wenn wir dieses Schauspiel weiter liefern, ein Schauspiel der Machtversessenheit und der Zukunftsvergessenheit, dann haben wir nur noch wenige Monate bis zum endgültigen Aufprall. Wenige Monate, bis das Vertrauen und die Zustimmung in der Bevölkerung restlos verbraucht sind“, sagte er damals.