Supermacht im unfreien Fall: Fast 67.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag verzeichnen die USA mittlerweile – und das Land der unbegrenzten Ansteckungsmöglichkeiten scheint noch nicht am Zenit dieser Pandemie angekommen zu sein.
Nun also trug Donald Trump bei einem Besuch in einem Militärspital Mund-Nasen-Schutz. In einem Land, das 134.000 Corona-Tote beklagt, sollte das als Selbstverständlichkeit verbucht werden. Dass der Anblick international für Aufsehen sorgt, sagt viel aus: Ein Präsident, der seinem Volk Kompass sein müsste, erging sich in fahrlässigen Prognosen wie "Das Virus wird irgendwann gewissermaßen einfach verschwinden."
Doch die Taktik des Kleinredens, schon nach rassismusbedingten Ausschreitungen missbraucht, greift nicht mehr. Covid-19 lässt sich nicht wegtwittern. Hiebe gegen die WHO ("Marionette!"), China ("Kung-Flu!") oder den eigenen Chef-Immunologen retteten noch kein Menschenleben: Desaströses Krisen-Nichtmanagement. Gegen diese Art von Blöße hilft auch eine von Beratern gereichte Maske nicht.