Es war ein erstaunlich knappes Ergebnis im US-Senat in der Nacht. Immerhin zwei republikanische Senatoren sind dem Streben ihrer demokratischen Kollegen in der zweiten Kammer des US-Parlaments gefolgt. Die Opposition wollte weitere Zeugen im Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump laden, doch mit ihrer Mehrheit im Senat konnten die Parteifreunde des US-Präsidenten dieses Ansinnen blockieren. Für ein positives Votum im Impeachment-Prozess hätte es ohnehin eine Zweidrittelmehrheit im Oberhaus bedurft, aber immerhin hätten brisante Zeugen wie der ehemalige nationale Sicherheitsberater John Bolton dann noch eine Bühne für seine Aussagen in der Ukraine-Affäre bekommen. Im Wahlkampf wären seine Aussagen ordentlich Munition für die Demokraten gegen den Amtsinhaber gewesen. Doch so wird das Impeachment-Verfahren nun als Strohfeuer in die Geschichte ausgehen. Es könnte nun bereits am Mittwoch enden. Auch weiterhin wird dann kein Präsident in der US-Geschichte seines Amtes enthoben sein. Entsprechend jubilierten die Republikaner und auch Donald Trump selbst.
Ingo Hasewend