Und wieder neigt sich ein Jahr seinem Ende zu. Man könnte meinen, die Zeit vergehe im Fluge.
Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind für mich eine Art kalendarisches Niemandsland. Das Fest ist vorbei, das neue Jahr noch nicht da. Ich nutze diese Zeit, um 2019 noch einmal Revue passieren zu lassen. Dazu brauche ich bloß meinen Kalender, mein Handy, meine Mailbox und ein bisschen auch mein Gedächtnis.
Obgleich ich Termine auch auf meinem Mobiltelefon eintrage, benutze ich parallel dazu einen guten alten Stehkalender. Zumal ich eine fürchterliche Klaue führe, kann ich so manche Eintragung nicht mehr entziffern, aber ich finde dennoch genügend Notizen, die mir manch freundliche Erinnerung bescheren.
Obwohl ich meinen Mailaccount recht sorgsam betreue, findet sich das ein oder andere übersehene Schreiben, das ich dann mit schamroten Ohren spät, aber doch beantworte. Auch finde ich besonders liebevolle oder interessante Mails, die beim Wiederlesen Freude machen.
Und dann das Handy. Etliche Hundert Fotos und ein paar Dutzend Videos sind dort verstaut. Einige Motive, etwa ein großer Fisch, erinnern an meine vier Winterwochen in Afrika. Die Enkel Felix und seit Mai auch Arthur sind in ihrem fortschreitenden Wachstum zu erleben.
Unglaublich, wie voll das vergehende Jahr an Ereignissen, Momenten und Anblicken war. Ich bin ganz mit ihm versöhnt.
Übrigens: Falls Sie auch das Gefühl haben, die Zeit vergehe im Flug, empfehle ich Ihnen einen Selbstversuch. Stellen Sie einen Wecker auf zehn Minuten und schließen Sie Ihre Augen. Sie werden sich wundern, wie lange zehn Minuten dauern.
Nicht die Zeit eilt dahin, wir selbst tun es. In diesem Sinn ein langes und gesundes Jahr 2020.
Frido Hütter