Sie ist wieder da. Phoebe Waller-Bridges' Antiheldin Fleabag quatscht zu viel, säuft zu viel, hat zu viel Sex und rührt doch in ihrer großstädtischen Verlorenheit. In ihrer Heimat Großbritannien wurde Waller-Bridge für dieses unbarmherzig witzige Frauenporträt flächendeckend bejubelt; da schließt man sich gerne an: „Fleabag“ ist keine besonders sympathische Person, sie schlägt sich beruflich und familiär mit kleinen Lügen und Betrügereien durch, und erst nach und nach enthüllte sich in Staffel 1, dass sie den Tod ihrer Freundin Boo nicht verwindet. Die ist bei einem Unfall gestorben. Angeblich. Als sich der wahre Grund enthüllt, ist man ganz weg vor so viel Herzeleid und menschlichem Versagen.
Ute Baumhackl