Kein Zweifel: Da Summa is umma. Die Tage werden täglich kürzer, die Nächte deutlich kälter. Die Sonnenbahn am Firmament wird flacher, und meine Stimmung sinkt mit ihr.

In meinen jungen Jahren bereiste ich mit Begeisterung Länder des relativen Nordens. Irland, Norwegen, Dänemark und etwa zehnmal Großbritannien. Bis mich mein guter Geist E. in einem unserer Winter nach Indien lockte. Da fiel bei mir ein Schalter um, seither ist die Palme mein Sehnsuchtsbaum. Birke und Silbertanne haben ausgedient.

Nebst dem eingangs beschriebenen Groll blicke ich aber mit Dankbarkeit auf die letzten Wochen zurück. Ob meiner leichten Arbeit und meines Wohnsitzes im Grünen habe ich die sogenannte Hitzewelle voll genossen. Und mir geht es gut, wenn ich noch um neun Uhr abends mit freiem Oberkörper herumgehen kann. Von wegen Tropennächte.

Und vom freundlichen Klima abgesehen, war es ein Sommer voller Freuden. Eine kostbare Freundin beherbergte uns zum wiederholten Male in ihrem schönen Haus am wunderbaren Wörthersee. Ein treu verbundener Freund lud uns zu seiner Hochzeit ein, Wladimir Putin konnte gerade nicht. Wir streiften mit Enkel Felix durch die herrliche Krakau und wohnten beim großartigen Schallerwirt.

Felix lernte sehr schnell, mit der Spinnrute umzugehen. Er weiß, dass Lebendköder wie Regenwurm oder – gottbehüte – Heuschrecken nicht infrage kommen. Auch Widerhaken sind uns tabu, um kleine Fische möglichst sanft abzulösen.

Vor Kurzem krönte er sein Petriheil mit zwei stattlichen Forellen, die wir in der Folge räucherten und mit Freunden froh verzehrten. Aus den Resten montierte ich eine Forellenrahmsuppe. Sie ist nun in der Tiefkühlung, als winterliches Andenken an einen zauberhaften Sommer.