Auch die Neuwahl brachte keine Änderung der bisherigen Machtverhältnisse. Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung eroberte mit 47,5 Prozent der Stimmen wieder die absolute Mehrheit der Sitze im Regionalparlament in Barcelona. Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht. Der Wunsch der spanischen Zentralregierung, dass diese Abstimmung die schwierige Lage in der Konfliktregion entspannen würde, erfüllte sich nicht. Im Gegenteil: Es ist zu erwarten, dass sich die Separatisten nun sogar noch bestätigt sehen. Und dass sie den Druck auf Madrid, über die Unabhängigkeit zu verhandeln, erhöhen werden. Das Ergebnis zeigt aber auch, dass die Separatisten weiterhin nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben: 52,5 Prozent der Katalanen wählten Parteien, welche eine Unabhängigkeit der spanischen Region ablehnen.
Ralph Schulze