Ähnlich ergiebig wie die Zinsen am Sparbücherl fallen zunehmend auch die Ratssitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. Dabei liegt die Erwartungshaltung an dieses Gremium, das durch seine seit Jahren anhaltende Billigstgeld-Politik für die Tristesse bei Sparern sorgt, derzeit ohnehin ähnlich tief wie das Zinsniveau selbst. Also bei „0“ (in Worten „null“). So ging es gestern nicht etwa um die bange Frage, wie und wann der Kurswechsel, sprich die Abkehr von der Geldflut, tatsächlich eingeleitet wird, sondern einzig darum, ob sich EZB-Chef Mario Draghi zumindest zu einer kleinen Andeutung, einem zarten Hinweis durchringen kann. Konnte (und wollte) er nicht. Entscheidungen wurden auf Oktober vertagt.