Es war der 80. Raketentest Nordkoreas, seit Kim Jong-un 2011 die Macht in Pjöngjang übernommen hat. Doch zum ersten Mal ließ der „große Führer Genosse Kim“ eine ballistische Rakete ohne Vorwarnung über Japan hinwegfegen. 2009 kündigte er einen solchen Flug immerhin an, auch wenn er ihn dreist als friedlichen Satellitenstart tarnte. Der neue Test aber ist mehr als nur eine Botschaft an den Erzfeind. Der isolierte Diktator provoziert allein mit der Wahl des Zeitpunkts die gesamte Weltgemeinschaft: Die potenziell atomwaffenfähige Rakete stieg ausgerechnet am Internationalen Tag gegen Atomtests in den Himmel über Asien.