Eine Frau war tot, und Dutzende weitere Menschen lagen verletzt im Krankenhaus, als Donald Trump am Samstag endlich vors Mikrofon trat. In den 18 Stunden zuvor waren Hunderte Rechtsextreme mit Fackeln und Hakenkreuz-Fahnen marodierend durch ein friedliches College-Städtchen in Virginia gezogen, hatten „Sieg Trump!“ gegrölt und die Bevölkerung mit einer bewaffneten Miliz in paramilitärischen Uniformen schikaniert. Doch als der US-Präsident nun endlich auftauchte und um einen direkten Kommentar zum Terror der weißen Rassisten in Charlottesville gebeten wurde, wandte er sich wortlos ab.
Karl Doemens