Der Hausarzt hat ein Image-Problem. Früher, da zählte er zum Führungsquartett im Dorf: Bürgermeister, Lehrer, Pfarrer und der Herr Doktor. Der Job des Hausarztes war ein hoch angesehener und ist es hoffentlich noch, schließlich sorgen Hausärzte für die Basisversorgung im Land. Nur: Machen will den Job keiner. Das zeigt eine Umfrage unter Medizinstudenten, für die die Allgemeinmedizin ein rotes Tuch ist. Nur zwei Prozent der Studierenden können sich den Gang in die Praxis vorstellen. Dabei ist noch gar nicht die Rede vom Einzelkämpfertum im hintersten vergessenen Winkel des Landes, ein Schreckensszenario, mit dem das Berufsbild Landarzt negativ aufgeladen wurde. Nein, schon das Fach an sich scheint für junge Mediziner kein Thema zu sein.
Sonja Saurugger