Der Zufall wollte es, dass am Vormittag Emmanuel Macron als französischer Präsident, am Nachmittag Sebastian Kurz als ÖVP-Chef inthronisiert wurden. Beide sind unter 40 und verkörpern eine neue Generation, die Ereignisse wie den Kalten Krieg oder den Fall des Eisernen Vorhangs nur aus den Geschichtsbüchern kennen. Sie läuten in unterschiedlicher Ausformung das Ende der Parteiendemokratie ein: In Frankreich und in Österreich wurden die alten Volksparteien bei der Präsidentenwahl auf die Zuschauertribüne verbannt. Kurz entmachtet Bünde und Länder und zwingt die VP-Granden zur Selbstentleibung. Die gestrigen Unterstützungsbezeugungen glichen eher Unterwerfungsgesten.