Dieses rot-schwarze Vorführen des eigenen Beziehungsunglücks: Österreich, das zu klein ist für dieses Ausmaß des Streitens: dauerhafter Energieverlust nach innen. Das 34er-Jahr, doch noch immer unversöhnt?
Das Land, das keinen Konsens mehr aufbringt, also kein gemeinsames Fühlen in großen Fragen mehr hat. Klimaänderung zu früher. Als es um etwas ging, stand man zusammen.
Offen kann nur sein, wer sich seiner gewiss ist. Sind wir das? Dieses Pendeln zwischen rauschhafter Selbstüberhöhung und Selbstverachtung. Kein Maß. Scholz lesen.
Technikfeindlichkeit, die man sich anerzogen hat. Dem Land gehen die Ingenieure aus. Hinzu kommt: Wirtschaftsfeindlichkeit als ideologischer Chic und Bedrohung. Sie kommt von links und rechts und wird früh eingeübt: Wirtschaftskunde, die gefühlt mit der industriellen Revolution endet. Der Unternehmer als Ausbeuter.
Ein Gegenbild als Appell: sich inspirieren lassen vom Aufbruchsgeist der Start-up-Szene. Sie lässt sich von der Angst vor dem Draußen (Ceta!) nicht anstecken. Sie ist hungrig nach Veränderung und denkt groß.
Die Erneuerungsunfähigkeit und das Festhalten am Absurden: Frauen, mitten im Leben, müssen fünf Jahre früher in Pension, obwohl sie fünf Jahre länger leben und gesünder sind (Marin).