Ein Uralt-Schmäh, pünktlich jedes Jahr im Oktober aus der Kiste geholt und abgestaubt, wenn es an der Zeit war, die Liste der Literaturnobelpreisanwärter zu aktualisieren: Haruki Murakami, Amos Oz, Joyce Carol Oates, Ngugi wa Thiong’o, Don DeLillo, und natürlich, immer war da auch noch Bob Dylan, der wortmächtige Held der Popkultur, der den Wohlklang einer rostigen Kellertür in der Kehle birgt, Lieblingskandidat all derer, denen die Urteile der Akademie tendenziell stets zu betulich waren und die fanden, man sollte irgendwie einmal gegen das Establishment entscheiden.
Ute Baumhackl