"Europa ist nicht der Wilde Westen. Es ist eine soziale Marktwirtschaft", sagt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Doch wie weit Geld und Moral voneinander entfernt sind, zeigt der deutsche Pharma-Riese Bayer. Der Aspirin-Hersteller kauft den US-Konzern Monsanto.

Dabei gibt es kein Unternehmen, das so für alles Schlechte in der Agrarwirtschaft steht wie Monsanto. Patente auf Pflanzen, Spritzmittel, Gentechnik oder Knebelverträge für Bauern, es gibt kaum eine landwirtschaftliche Schauergeschichte, in der der Name Monsanto nicht fallen könnte.

Noch dazu kommt das Unternehmen aus den USA, dem Land der Raubtier-Kapitalisten, der gefräßigen Konzern-Heuschrecken, die nur an Profit orientiert sind und denen Menschlichkeit fremd ist. Doch nach dem Kauf von Monsanto wird Bayer sogar noch mehr Kontrolle am Saatgutmarkt haben. Vorbei die Zeit, in der wir Europäer den moralischen Zeigefinger gegen die Multis aus den fernen USA erheben konnten.

Nun müssen die Kartellbehörden zeigen, ob der Wilde Westen nicht doch bis Europa reicht