"Von Kindern und Narren kann man die Wahrheit erfahren." An diese alte Weisheit muss ich denken, wenn ich die sozialpolitische Kultur in Europa und in unserem Land betrachte. Denn in einem der größten Länder Europas drängt ein Starkomiker namens Beppe Grillo an die Macht und bittere Wahrheiten hört man landesweit fast nur mehr in Faschingssendungen und im Kabarett, während sogenannte ernsthafte Politdiskussionen wie das Bürgerforum von Berufspolitikern nur als Forum für ihre Sprechblasen und Worthülsen genützt werden. Und der Bürger kann sich dann in der Diskussion vor Lampenfieber oft nicht artikulieren und ist den Politprofis hilflos ausgeliefert.

Josef Rosenberger, Sinabelkirchen

Noch mehr Wutbürger

Es grenzt schon an einen Affront, was Kanzler und Vizekanzler bei diesem Bürgerforum von sich gegeben haben, sie reden die Probleme klein und stellen ihre Regierungsarbeit als Erfolg und zukunftsweisende Arbeit dar. Es wurden keine konkreten Maßnahmen in Aussicht gestellt, sondern beide wollen diese Politik des Stillstands weiterführen, indem sie die Probleme, die von den Bürgern aufgezeigt wurden, schönreden. Dieses Forum hat bestätigt, warum sich der Kreis der Wutbürger ständig vergrößert.

Walter Heiling, Unterrohr

Wenig Zeit für Fragen

Meine Gattin und ich durften live im Bürgerforum anwesend sein und es war eine weitere Bereicherung in unserem Leben. Das Programm als solches hat uns sehr gut gefallen. Dass das Ganze in einem Politgesülze endet, das war uns bereits vor der Veranstaltung klar. Sowohl der Bundeskanzler als auch der Vizekanzler haben mit statistischen Zahlentricksereien lächelnd die Diskussion für sich entschieden. Dass aber eine Regierung nicht am gesprochen Wort, sondern an den Taten gemessen wird, das verstehen beide Parteien absolut nicht. Einige Themen sind für mich bei der Diskussion zu kurz gekommen: das Flüchtlingsthema, die Pensionen etc, aber dafür waren die eineinhalb Stunden wohl zu wenig.

Karl Dudek, Stainz