Ein Hund ist ja bekanntlich der beste Freund des Menschen. Aber will man seinen besten Freund auch neben sich im Bett haben? Und wie sieht es mit Katzen aus, vor allem mit jenen, die sich nur in den eigenen vier Wänden aufhalten?

Hunde im Bett geben Geborgenheit

Aus psychologischer Sicht hat es für Frauchen und Herrchen eher positive Auswirkungen, wenn ihr Haustier bei ihnen im Bett schläft. Christy L. Hoffman, Professorin für Tierverhalten an der Canisius University in Buffalo (New York), führte bereits mehrere Studien zu diesem Thema durch. Anfang 2020 untersuchten sie und ihr Team beispielsweise, wie sich ein Hund im Bett auf die nächtlichen Bewegungen von Frauen auswirke. Dazu wurden mittels eines Messgeräts am Handgelenk Daten gesammelt und diese dann mit den Aussagen der Studienteilnehmerinnen verglichen. Dabei fand Hoffman heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen von einem inaktiven in einen aktiven Bewusstseinszustand übergehen, dreimal so hoch ist, wenn sich ihr Hund in der vorangegangenen Minute bewegt hat. Interessanterweise erinnerten sich die Frauen jedoch nur in 22 der 124 untersuchten Nächte daran, dass ihr Hund ihren Schlaf gestört hatte.

„Angesichts der Tatsache, wie wenig sich die Teilnehmerinnen an hundebedingte Schlafstörungen erinnerten, im Verhältnis zu der Menge an Hundebewegungen, die wir in den Nächten beobachteten, scheint es, dass die Menschen ihre Nächte mit schlechtem Schlaf nicht bewusst mit den nächtlichen Aktivitäten ihrer Hunde in Verbindung bringen“, stellte Hoffman fest. „Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass Hunde trotz der Störungen, die sie verursachen, ein psychologisches Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit während des Schlafs befriedigen.“

Aus medizinischer Sicht problematisch

Etwas anders gestaltet sich die Haustier-im-Bett-Thematik aus medizinischer Sicht, wie Veterinärmediziner Manfred del Fabro erklärt. Gleich mehrere Argumente würden dagegen sprechen, seine Fellnase zu sich ins Bett zu lassen.„Ein großes Problem sind Parasiten, besonders die Giardien“, berichtet der Tierarzt, der in seiner Praxis im Kurpark Oberlaa in Wien ordiniert. Sie zählen zu den sogenannten Zoonoseerregern, können also vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Giardienbefall löst eine unangenehme Durchfall-Erkrankung aus. Weiters könnten Allergien ausgelöst werden und auch der Schmutz, den Hunde und Freigänger-Katzen ins Bett tragen, dürfe nicht unterschätzt werden.

Auch das Verhalten der Fellnasen könnte problematisch werden. Nämlich dann, wenn sich an der gewohnten Situation etwas ändert. Sei es beispielsweise durch einen Urlaub der Besitzerinnen und Besitzer, oder gar durch etwas Längerfristiges, wie ein Baby in der Familie. „Katzen sind Meister des Protestierens“, meint del Fabro. Kratzen an der Schlafzimmertüre oder Urinieren an willkürlichen Plätzen in der Wohnung beziehungsweise im Haus kann eine ungewollte Folge sein.

Was sagen Sie dazu?

Hygienische Gründe würden also eher dagegen sprechen, mit seinem Haustier im Bett zu schlafen. Für das eigene Wohlbefinden kann es jedoch zuträglich sein, mit seinem Vierbeiner im Bett zu kuscheln. Wie halten Sie es mit ihrem Haustier? Darf ihre Fellnase zu Ihnen ins Bett, oder nicht? Und wenn nicht, wo befindet sich der Schlafplatz Ihres Haustieres dann? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns und der Kleine Zeitung Community.